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Research and Innovation

Ein polnisches Forschungszentrum rückt mRNS-Behandlungen in greifbare Nähe

Das Potenzial von mRNS reicht weit über COVID-19-Impfstoffe hinaus. Mit Unterstützung des EU-finanzierten Projekts MOSaIC betreibt ein Forschungszentrum in Polen innovative Forschung auf diesem Gebiet, die neue Therapien gegen Leiden wie Krebs, Alzheimer und genetische Erkrankungen in Aussicht stellt.

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Wenn die COVID-19-Pandemie ein Gutes hatte, dann die Fortschritte bei mRNS-Impfstoffen.

Herkömmliche Impfstoffe führen abgeschwächtes oder inaktives Keimmaterial in den Körper ein, um das Immunsystem zu prägen. Die COVID-19-Impfstoffe von Pfizer-BioNTech und Moderna nutzen hingegen Boten-RNS (mRNS), die genetische Informationen zum Aufbau eines harmlosen Proteins enthalten. Unsere Zellen produzieren dann anhand dieser Anweisungen diese Proteine, die dem Immunsystem bei der Erkennung und Bekämpfung des Virus den nötigen Bezugspunkt liefern.

COVID-19-Impfstoffe sind aber erst der Anfang des Potenzials von mRNS. „RNS- und zellbiologisch basierte Technologien bieten ein enormes Potenzial für den therapeutischen Einsatz bei vielen Erkrankungen wie Virusinfektionen, Krebs, seltenen angeborenen Krankheiten und sogar Neurodegeneration“, so Jacek Kuźnicki, Koordinator des EU-finanzierten Projekts MOSaIC und ehemaliger Leiter des Internationalen Instituts (IIMCB) für Molekular- und Zellbiologie in Warschau, Polen.

Ein herausragender Forscher

Das IIMCB bringt Spitzenforschung und Innovation unter einem Dach zusammen Es startete 2018 das MOSaIC-Projekt als Teil des Horizont-2020-Programms zur Einrichtung von EFR-Lehrstühlen.

ERF-Lehrstühle unterstützen Hochschulen und Forschungseinrichtungen bei der Anwerbung und Bindung von hochkarätigen Fachkräften unter der Leitung einer herausragenden Forschungspersönlichkeit und Forschungsleitung. Am IIMCB heißt dieser herausragende Forscher Andrzej Dziembowski.

Als Leiter des Labors für RNS-Biologie ist er für 20 Forschende verantwortlich, veröffentlicht in führenden Fachblättern und beantragt nationale und internationale Fördergelder. So zum Beispiel den ERC Advanced Grant für das Projekt ViveRNA, das die Regulierungsmechanismen der Stabilität von endogenen und therapeutischen mRNS erforscht. Damit ging erstmals ein solches Fördermittel an eine Fachperson aus den Biowissenschaften in Polen.

Er leitet zudem das Gemeinschaftsprojekt HERO am Virtuellen Forschungsinstitut (WIB), das vom Fonds für polnische Wissenschaft finanziert wird. HERO strebt die Entwicklung einer neuen Generation von mRNS-Krebsimmuntherapien an.

„Ich bin fest vom Erfolg des Vorhabens überzeugt, vor allem, da die RNS-Biologie zu den vielversprechendsten und entwicklungsstärksten biowissenschaftlichen Disziplinen mit großem Potenzial für die medizinische Anwendung zählt“, merkt Dziembowski an.

Mehr als RNS-Forschung

Dank MOSaIC entwickelte sich die RNS-Forschung neben der Zellbiologie zu einem der Hauptschwerpunkte des IIMCB. Die Institutsforschung auf beiden Gebieten wird Erkrankungsmechanismen und neue Wirkstoffziele identifizieren, die klinische Anwendungen, Medikamente, Impfstoffe und diagnostische Marker ermöglichen könnten.

Das Projekt trug aber auch zu anderen strategischen Entwicklungen am IIMCB bei. So etwa die von Dziembowski gegründete und wissenschaftlich geleitete geschäftsorientierte Abteilung für Genomeditierung. Sie bietet für die Forschung eine Reihe genetischer Modifizierungen bei Mäusen mit dem CRISPR-Cas9-Verfahren und einen Dienst zur Schnellerzeugung von transgenen Tiermodellen an.

Ein weiteres wichtiges Ergebnis ist das Engagement des IIMCB in der Ausbildung Forschender. Gemeinsam mit acht weiteren Forschungseinrichtungen für Biologie, Chemie, Medizin und Physik gründete das Institut eine Promotionsschule. Bisher wurden 300 Promovierende aus 25 Ländern immatrikuliert.

Zu guter Letzt konnte das Institut durch MOSaIC eine effektive Wissenschafts- und Personalverwaltung mit besonderer Betonung auf Maßnahmen für Geschlechtergleichstellung und Diversität einführen.

Ein neuer Begriff von Gesundheitsversorgung

Die Erfolge von MOSaIC schufen die Grundlage für eine beispiellose Transformation des Instituts, die sich auch im Rahmen eines nun neuen EU-finanzierten Projekts fortsetzt. Mit diesem Projekt, und unter der Leitung von Direktorin Marta Miączyńska, greift das Institut nach dem Ziel, ein einzigartiges Forschungszentrum in Polen zu werden, das Forschungsexzellenz und Kommerzialität vereint.

„Heute ist das IIMCB ein Ort, an dem ehrgeizige, motivierte Leute – Lehrende, Studierende, Unternehmende – hochwertige, bahnbrechende Forschung betreiben können, die das Gesundheitswesen von Grund auf revolutionieren könnte", schließt Kuźnicki.

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Einzelheiten zum Projekt

Kurztitel des Projekts
MOSaIC
Projekt-Nr.
810425
Projektkoordinator: Polen
Projektteilnehmer:
Polen
Aufwand insgesamt
€ 2 498 887
EU-Beitrag
€ 2 498 887
Laufzeit
-

Siehe auch

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