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Strategische Forschungspläne zum Zusammenspiel der Ozeane mit der menschlichen Gesundheit

Der Menschheit wird bewusst, dass der Zustand der globalen Ozeane sich direkt auf ihr Wohlbefinden auswirkt. Um Prioritäten in diesem Bereich zu bestimmen, schuf das EU-finanzierte Projekt SOPHIE ein vielfältiges Expertennetzwerk. Indem es schädliche Verhaltensweisen verändert und nachhaltigere Praktiken fördert, trägt es zur Gesundheit der Ozeane und Menschen in Europa und darüber hinaus bei.

© Romolo Tavani #329453915, source: stock.adobe.com 2021

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Es wird immer deutlicher, dass die Gesundheit unserer Küsten, Meere und Ozeane mit der der Menschen, Pflanzen und Tiere verwoben ist. Seit Jahren dient der Ozean als Beförderungsmittel und zur Erholung sowie als Quelle von Lebensmitteln und Rohstoffen. In jüngerer Vergangenheit wurde er für die Erzeugung erneuerbarer Energie ausgenutzt.

„Wir Menschen sind durch unsere Umweltverschmutzung, Erschließungsprojekte und Industrie direkt für negative Auswirkungen auf unsere globalen Ozeane verantwortlich. Gleichzeitig sind unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden von gesunden Ozeanen abhängig“, merkt Lora Fleming an, eine Professorin am europäischen Zentrum für die Umwelt und die menschliche Gesundheit an der Universität Exeter im Vereinigten Königreich und Koordinatorin des EU-finanzierten Projekts SOPHIE.

„Wir können diese komplexen Wechselwirkungen noch nicht im Ganzen nachvollziehen. Allerdings ist es unerlässlich, dass wir unser Verständnis dieser Phänomene ausweiten, wenn wir unsere Koexistenz mit der Meereswelt nachhaltiger gestalten möchten.“

Alles hängt zusammen

Das Projekt SOPHIE wurde 2017 ins Leben gerufen, um diese Zusammenhänge besser zu ergründen und neue Forschungskapazitäten in dieser aufstrebenden wissenschaftlichen Disziplin über die Gesundheit der Ozeane und Menschen aufzubauen. Von Anfang an hob das Projekt drei wichtige Themen hervor: die Notwendigkeit einer nachhaltigen Beschaffung von Meeresfrüchten, die Vorteile für die körperliche und psychische Gesundheit, die mit Interaktionen mit gesunden, nachhaltig bewirtschafteten blauen Lebensräumen einhergehen, sowie die Wichtigkeit der marinen Biodiversität für die medizinische und biotechnologische Forschung.

„Um zu mehr Forschungsarbeit in diesen Bereichen anzuregen, ist eine disziplinenübergreifende Zusammenarbeit zwischen Forschenden und Interessengruppen erforderlich, die die betroffenen Gemeinschaften einbindet“, so Fleming. „Darüber hinaus werden auch transdisziplinäre Schulungen vonnöten sein, um die nächste Generation von Forschenden in diesem Bereich zu motivieren und einzubinden.“

Das Projekt hat seinen Beitrag dazu geleistet, indem es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Meeres- und Umweltforschung mit Forschenden aus den Medizin- und Sozialwissenschaften sowie Sachverständigen für öffentliche Gesundheit zusammenbrachte. Über die Social-Media-Plattform LinkedIn wurde ein Netzwerk für Gesundheit und Ozeane eingerichtet, die den Wissenstransfer zwischen den beteiligten Interessengruppen erleichtern sollte. „Wir führten in Zusammenarbeit mit Unternehmen für den blauen Tourismus auch Pilotversuche durch, um im Rahmen eines neuen Ansatzes an den blauen Tourismus die Bürgerwissenschaft mit einem Bewusstsein für Gesundheit und Wohlbefinden zu verbinden“, fügt Fleming hinzu.

Eine Umfrage unter Bürgerinnen und Bürgern wurde durchgeführt, um die öffentliche Wahrnehmung darüber, wie meeresbezogene Themen sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschheit auswirken, besser einschätzen zu können. „Wir konnten über 14 000 Mitglieder von Interessengruppen aus ganz Europa und darüber hinaus erreichen, um ein umfassenderes Verständnis der Zusammenhänge zwischen der Gesundheit der Ozeane und der Menschen zu gewinnen“, erklärt Fleming.

Der Weg zu nachhaltigen Ozeanen

Ein Schlüsselerfolg des Projekts SOPHIE war die Einrichtung eines Netzwerks für Menschen und Organisationen, die am Zusammenhang zwischen Ozeanen und der menschlichen Gesundheit interessiert sind. Es wird zukünftige Verbundforschung erleichtern, die zur Ergründung der komplexen und wichtigen Beziehung zwischen den Menschen und Ozeanen beiträgt.

Darüber hinaus ist inzwischen eine erhebliche Menge der im Rahmen des Projektes gewonnenen Informationen leicht online zugänglich, von denen sich Fachleute und die Bevölkerung gleichermaßen inspirieren lassen können. Diese Informationen umfassen die Ergebnisse der Umfrage sowie verschiedene interaktive Karten. Das Projekt kartierte zum Beispiel Innovationsaktivitäten, die den Meeresschutz mit Maßnahmen zum Wohle der Gesundheit und des Wohlbefindens der Menschen in Europa und darüber hinaus verbinden.

Die wichtigsten Projektergebnisse wurden in einem strategischen Forschungsplan für die Gesundheit der Ozeane und der Menschen für Europa zusammengefasst. Dieser zeigt einen Fahrplan für die noch ausstehende Arbeit auf und wird höchstwahrscheinlich einen wichtigen Orientierungspunkt für zukünftige Forschungsbemühungen darstellen. „Dieser Fahrplan ist SOPHIEs Erbe und er wird diesen Forschungsbereich in ganz Europa und der Welt voranbringen“, so Fleming.

Insgesamt werden die verschiedenen Elemente von SOPHIE dazu beitragen, die Erforschung der Gesundheit der Ozeane und deren Zusammenspiel mit der menschlichen Gesundheit als aufstrebende akademische Disziplin zu etablieren, und bedeutende Fragen über die Zukunft unseres Planeten aufwerfen. „Wir erhoffen uns von der von uns geschaffenen Grundlage, dass sie zukünftige Gelegenheiten zur Forschungsförderung anregt“, fügt Fleming hinzu. „Wir hoffen außerdem, dass unsere interdisziplinäre Zusammenarbeit Menschen aus verschiedensten Hintergründen dazu inspirieren wird, aktiv zu werden.“

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Einzelheiten zum Projekt

Kurztitel des Projekts
SOPHIE
Projekt-Nr.
774567
Projektkoordinator: United Kingdom
Projektteilnehmer:
Belgium
Ireland
Netherlands
Spain
United Kingdom
Aufwand insgesamt
€ 2 000 000
EU-Beitrag
€ 2 000 000
Laufzeit
-

Siehe auch

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