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Neue Instrumente zur Früherkennung von Eierstockkrebs werden Leben retten

Eierstockkrebs wird für eine wirksame Behandlung oft zu spät diagnostiziert. Das EU-finanzierte Projekt EARLYDETECT hat innovative Screening-Instrumente zur Früherkennung dieser Erkrankung entwickelt.

Damit erhalten Patientinnen zu einem früheren Zeitpunkt die benötigten Therapien, noch bevor sich die Krankheit ausbreitet, wodurch deren Leben in der EU und anderswo gerettet wird.

©elena #464433613 source: stock.adobe.com 2023

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Eierstockkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten bei Frauen in Europa. Allein im Jahr 2020 wurden rund 68 000 neue Fälle diagnostiziert. Eine große Herausforderung bei der Behandlung besteht darin, dass die meisten dieser Diagnosen – bis zu 70 % – gestellt werden, wenn sich die Erkrankung bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befindet.

Dadurch wird eine erfolgreiche Therapie erheblich erschwert.

„Wenn die Diagnose spät gestellt wird, liegt die 5-Jahres-Überlebensrate für Frauen mit Eierstockkrebs bei weniger als 30 %“, erklärt die Projektkoordinatorin von EARLYDETECT, Paula Mendes von der Universität Birmingham im Vereinigten Königreich.

„Aber über 90 % der Patientinnen überleben, wenn die Krankheit früh erkannt wird – selbst bei den bösartigsten und schwersten Formen von diesem Krebs.“

Krebsfrüherkennung bewerkstelligen

Eine Früherkennung der Krankheit, bevor sie sich ausbreitet, ist daher absolut entscheidend. Die derzeitigen Screening-Instrumente sind jedoch nicht in der Lage, dieses Ziel durchgängig zu erreichen.

„Das Serum CA125 ist der am häufigsten verwendete Tumormarker für die Diagnose“, so Mendes. „Es weist jedoch eine begrenzte Sensitivität und Spezifität auf. Mit ihm lassen sich nur etwa 50 % der Erkrankungen im ersten Stadium erkennen.“

Aus diesem Grund suchten Mendes und ihr Team nach neuen Möglichkeiten, diese Krankheit schnell und genau festzustellen. Dazu haben sie sich für einen anderen Ansatz entschieden.

„Wir wussten, dass Eierstockkrebs mit Veränderungen in den Zuckern der abgesonderten Glykoproteine verbunden ist“, fügt sie hinzu. „Daher waren wir der Ansicht, dass diese als Biomarker für Eierstockkrebs im Frühstadium dienen könnten.“

Glykoproteine sind Moleküle, die aus Proteinen und Kohlenhydraten bestehen und an vielen Körperfunktionen, einschließlich der Immunität, beteiligt sind.

Dieses Wissen war jedoch noch nicht in die klinische Praxis umgesetzt worden. Die gute Nachricht ist, dass im Rahmen eines früheren EU-finanzierten Projekts namens GLYCOSURF es Mendes und ihrem Team gelungen war, eine Methode zu erarbeiten, mit der sich verschiedene Gesamtzuckerstrukturen deutlich voneinander unterscheiden lassen.

Auf dieser Errungenschaft wurde in EARLYDETECT aufgebaut, um ein neues Verfahren zur genauen Messung und Bestimmung von Zuckern zu erschließen, die mit Eierstockkrebs in Verbindung stehen.

Behandlungsstandards drastisch verbessern

Nach dem erfolgreichen Abschluss von EARLYDETECT arbeiten Mendes und ihr Team mit Unterstützung der Wohltätigkeitsorganisation Cancer Research UK an der klinischen Validierung der Wirksamkeit der Technologie zur Erkennung von Eierstockkrebs.

„Wir glauben, dass dies das Potenzial besitzt, den diagnostischen Standard für die Behandlung von Eierstockkrebs radikal zu verändern, weil es die Krankheit in einem frühen Stadium genau erkennen kann“, sagt sie.

„Dies verspricht enorme gesundheitliche und finanzielle Vorteile. Die Erkennung von Eierstockkrebs, bevor er sich ausbreitet, wird die Heilungschancen dramatisch erhöhen, da die Behandlungen in früheren Stadien sich viel wirksamer gestalten. Es können mehr Leben gerettet werden.“

Neben den langfristigen Überlebensvorteilen eröffnet eine frühere Diagnose auch ein breiteres Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten, von denen viele weniger Auswirkungen auf die Lebensqualität der betroffenen Frau haben. Und eine erfolgreiche frühzeitige Behandlung der Krankheit bedeutet eine geringere Belastung für die Gesundheitssysteme.

„Die Behandlungskosten einer Frau mit Eierstockkrebs im Frühstadium sind deutlich geringer als bei einer Frau mit fortgeschrittener Erkrankung“, bemerkt Mendes. „Zudem wird unser Test erschwinglich sein und kann von primären Pflegekräften verwendet werden. Damit wird die Belastung durch Überweisungen zu spezialisierten Behandlungen und kostspielige Diagnoseverfahren verringert.“

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Einzelheiten zum Projekt

Kurztitel des Projekts
EARLYDETECT
Projekt-Nr.
874966
Projektkoordinator: Vereinigtes Königreich
Projektteilnehmer:
Vereinigtes Königreich
Aufwand insgesamt
€ 150 000
EU-Beitrag
€ 150 000
Laufzeit
-

Siehe auch

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