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Die maritime Infrastruktur ist ziemlich komplex, denn an jedem Schritt im Hafen sind zahlreiche Interessengruppen beteiligt. Derzeit werden Daten zwischen hunderten europäischen Seehäfen ausgetauscht, die zusammenarbeiten. Doch es gibt keine einheitliche Plattform, sodass die Zusammenarbeit und der Wissensaustausch ineffizient sind. Somit landen die Daten in fragmentierten Silos und können nicht sinnvoll eingesetzt werden.
Dieses Problem soll über das Projekt DataPorts behoben werden. Unter Leitung des unabhängigen Technologieunternehmens ITI in Spanien wollte das Team diese Komplexitäten überwinden, indem die bestehenden digitalen Infrastrukturen verknüpft werden und so der Weg für mehr Effizienz in der Lieferkette, Zusammenarbeit und Nachhaltigkeit geebnet wird.
Der Projektkoordinator von DataPorts, Santiago Cáceres, Projektmanager bei ITI, erklärt: „Eines der Hauptziele im Projekt war, diese immensen Datenmengen auszunutzen. Wir wussten, dass in der Informationsflut aus den EU-Häfen mehr Wert steckt. Also haben wir eine industrielle Datenplattform entwickelt und eingesetzt, um diesen Wert auszuschöpfen.“
Die DataPorts-Lösung
Bei der Initiative sind 15 Partner aus Europa in einem Konsortium zusammengekommen, um die Cognitive Ports Data Platform einzurichten. Über dieses einzige vernetzte System können Daten sicher und nahtlos zwischen europäischen Seehäfen ausgetauscht werden, um so den Informationsaustausch zu stärken.
Zum Test der Plattform wurden in Valencia (Spanien) und Thessaloniki (Griechenland) Pilotprojekte aufgebaut. In Valencia ging es darum, das Schiffs- und Frachtverhalten vorherzusagen und die Logistik zu stärken. In Thessaloniki lag der Fokus darauf, die Betriebsdaten zu analysieren und so die Hafen- und Stadtplanung zu unterstützen. Letztendlich sollen die Seehäfen in „intelligente Häfen“ verwandelt werden.
Cáceres fügt hinzu: „Wir haben die Plattformen in Valencia und Thessaloniki verknüpft, die dann für sechs Monate bis zu einem Jahr in Betrieb waren. Wir haben Daten erhoben, Tests durchgeführt und Erfolge erzielt. Die Benutzenden aus den Pilotprojekten haben berichtet, dass der Einsatz von DataPorts Mehrwert geschaffen und im täglichen Betrieb geholfen hat.“
Die Daten ausnutzen
Die Projektlösung ist eine sichere Datenplattform, über die Daten nicht nur zwischen bestimmten Häfen, sondern auch mit anderen Häfen ausgetauscht werden können. Sie bildet also eine sichere Umgebung für den zuverlässigen und vertrauenswürdigen Datenaustausch.
Über KI-Modellierung konnten auf der Cognitive Ports Data Platform auch das Ein- und Auslaufen von Schiffen sowie die Liegezeit vorhergesagt, die Logistik optimiert und Fracht und Container in Häfen nachverfolgt werden. Die Stadtplanung profitiert von Vorhersagen zur Auswirkung von anlaufenden Kreuzfahrtschiffen auf Stadtviertel, sodass der Verkehr in diesen Gebieten geregelt werden konnte.
Integration der Ergebnisse
Die fortschrittliche Analytik der Plattform bot auch Erkenntnisse für die Entscheidungsfindung. Zu Ende des Projekts sind aus DataPorts zahlreiche konkrete Ergebnisse hervorgegangen. Darunter ein Konzept für künftige Projekte in Europa, eine quelloffene Plattform, die von anderen Häfen angepasst werden kann, KI-Anwendungen für mehr Effizienz, umfassende Forschung zu Nutzungsmöglichkeiten von Datenplattformen im maritimen Sektor und eine Bewertung langfristiger datengestützter Geschäftsmodelle.
„Wir haben im Projekt zahlreiche Meilensteine erreicht“, so Cáceres. „Die KI-Apps sind ein Erfolg und werden jetzt in Valencia eingesetzt. Und unsere industrielle Plattformarchitektur kann an jeden Ort, jede Zeit und jeden Hafen in Europa angepasst werden, um digitale Infrastrukturen zu vernetzen.“
Nach Abschluss von DataPorts ist die Hoffnung, dass die Cognitive Data Platform in der gesamten EU eingesetzt wird, um das Wachstum, die Effizienz und die Nachhaltigkeit in allen Seehäfen zu stärken.