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Research and Innovation

Das europäische Terabit-Netz für die gemeinsame Nutzung in Forschung und Lehre ausbauen

Die steigende Nachfrage nach Daten hat das Forschungs- und Bildungsnetz GÉANT an seine Grenzen gebracht. Daher wurde im Rahmen des EU-finanzierten Projekts GN4-3N die umfangreichste Umstrukturierung des Backbone-Netzes seit einem Jahrzehnt durchgeführt. Entsprechend profitieren die Menschen in Europa und anderen Regionen von schnelleren und zuverlässigeren Verbindungen.

©Наталья Евтехова #632058971 source: stock.adobe.com 2023

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Das Forschungs- und Bildungsnetz GÉANT verbindet Europas Forschung, Wissenschaft und Studierende miteinander – und mit der Welt. Dies geschieht über eine eigens dafür eingerichtete europaweite Netzinfrastruktur mit hoher Bandbreite, hoher Geschwindigkeit und hoher Ausfallsicherheit.

Derzeit werden über das Netz jedes Jahr beeindruckende drei Exabyte an Daten verarbeitet. Da die Nutzenden jedoch mehr Daten als je zuvor benötigen, steigt die Nachfrage im Netz jährlich um bis zu 30 %. „Es wurde klar, dass die Netzinfrastruktur von GÉANT erweitert werden musste, um mit diesem Wachstum nachhaltig Schritt halten zu können“, sagt Bram Peeters, Leiter des Bereichs Netzbetrieb bei GÉANT.

Diese Erweiterung erfolgt im Rahmen des EU-finanzierten Projekts GN4-3N (GN4 Phase 3 Network). Dabei wurde die größte Umstrukturierung des Backbone-Netzes von GÉANT seit einem Jahrzehnt durchgeführt: Es wurden mehr als 24 000 km neue Glasfaserkabel verlegt und die Netzabdeckung von 14 auf 30 Länder erweitert, wobei weitere Länder mit einer Verbindung mit 100 Gigabit pro Sekunde ausgestattet wurden.

„Diese Aufrüstung stellt sicher, dass die Infrastruktur von GÉANT dem heutigen exponentiellen Datenwachstum weiterhin voraus ist, da sie Forschung und Bildung ohne Grenzen unterstützt und den nahtlosen und gerechten Wissensaustausch in Europa und anderen Regionen erleichtert“, fügt Peeters hinzu.

Fähigkeiten verbessern, Kosten senken

Der erste Schritt beim Aufbau eines solchen hochmodernen Netzes für die Zukunft war die Suche nach Lieferbetrieben. Zu Projektbeginn wurde ein zukunftsweisendes offenes Leitungssystem beschafft. „Die Umstellung auf ein solches offenes optisches System gestattet es GÉANT, in Zukunft neue Anbieter für Sendeempfangsausrüstung zu nutzen“, so Peeters. „Das bedeutet, dass neue Technologien eingesetzt werden können, sobald sie in Erscheinung treten, und das Netz somit zukunftssicher ist.“

Das Projektteam nutzte dann ein dynamisches Einkaufssystem, um die Beschaffung spezifischer Konnektivitätsdienste zu verwalten. In 17 Ausschreibungen für Glasfaseranschlüsse wurden 64 Aufträge im Gesamtwert von 32,8 Millionen EUR vergeben.

Im Rahmen des Projekts GN4-3N wurden auch Lösungen von kommerziellen Anbietern und nationalen Forschungs- und Bildungsnetzen übernommen, die aus 30 unbeschalteten Glasfaserstrecken (ungenutzte Leitungen, die in Zukunft zusätzliche Kapazitäten bieten) und sieben angemieteten Spektrumsstrecken bestehen, sodass alle Länder mit mindestens 100 Gb versorgt werden. Im Vergleich zu früheren Verbindungen in einigen Ländern mit 1 Gb oder 10 Gb ermöglichen 100 Gb eine größere Beteiligung aller.

„Wir haben nicht nur die Leistungsfähigkeit und die Kapazität des Netzes dank des Einsatzes neuer Technologien und langfristiger Verträge drastisch erhöht, sondern auch die jährlichen Betriebskosten gesenkt“, kommentiert Peeters. „Damit haben wir eine Lösung gefunden, mit der wir langfristig alle Anforderungen technisch und finanziell erfüllen.“

Die endgültigen Strecken werden im Oktober 2023 fertiggestellt, die Migrationen werden bald darauf abgeschlossen sein. Die nationalen Forschungs- und Bildungsnetze stellen jedoch bereits auf das neue Netz um, wobei das portugiesische FCCN im Juni 2021 das erste war.

Eine europäische Erfolgsgeschichte

Als unmittelbare Folge dieser umfassenden Umstrukturierung des Backbone-Netzes von GÉANT kommen die Nutzenden nun in den Genuss neuer, verbesserter und schnellerer Strecken. Die Verbesserung der Verbindungsgeschwindigkeit und -zuverlässigkeit bedeutet eine stärkere Beteiligung der gesamten Forschungs- und Bildungsgemeinschaft und bietet mehr Zugang zu Big-Data-Paradigmen und Hochleistungsrechentechnik.

Die verbesserte und konkurrenzlose Konnektivität von GÉANT mit der übrigen Welt hilft den Wissenschafts- und Bildungsteams, ungeachtet der Grenzen in vollem Umfang an neuen Projekten und wirtschaftlichen Aktivitäten teilzunehmen.

„Das Projekt GN4-3N ist eine europäische Erfolgsgeschichte“, so Peeters abschließend. „Gemeinsam haben wir ein sehr leistungsfähiges Netz aufgebaut, das 40 europäische Länder abdeckt und alle europäischen Forschungs- und Bildungsnetze in einer Weise miteinander verknüpft, die den künftigen, langfristigen Anforderungen der Nutzenden an die Vernetzung gerecht wird.“

Nicht zuletzt werden auch KMU von der verbesserten Konnektivität profitieren, die mehr Kooperationen gestattet und internationale Projekte leichter zugänglich werden lässt.

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Einzelheiten zum Projekt

Kurztitel des Projekts
GN4-3N
Projekt-Nr.
856728
Projektkoordinator: Niederlande
Projektteilnehmer:
Albanien
Armenien
Österreich
Aserbaidschan
Belarus
Belgien
Bulgarien
Kroatien
Zypern
Tschechien
Dänemark
Estonia
Frankreich
Georgia
Deutschland
Griechenland
Ungarn
Irland
Israel
Italien
Lettland
Litauen
Luxemburg
Malta
Moldau
Montenegro
Niederlande
North Macedonia
Polen
Portugal
Rumänien
Serbia
Slowakei
Slowenien
Spanien
Schweiz
Türkei
Ukraine
Vereinigtes Königreich
Aufwand insgesamt
€ 63 124 996
EU-Beitrag
€ 50 500 000
Laufzeit
-

Siehe auch

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