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Verständnis der sozialen Auswirkungen der Automatisierung

Die Automatisierung ruft Angst vor hoher Arbeitslosigkeit und unpassenden Bildungssystemen hervor. Deshalb untersucht das EU-finanzierte Projekt TECHNEQUALITY mögliche soziale Folgen des Digitalzeitalters. Die Ergebnisse könnten Regierungen dabei helfen, Richtlinien aufzustellen, die Wirtschaftswachstum zum Wohle der Bevölkerung maximieren und gleichzeitig eventuelle soziale Folgen verhindern.

© Maria #229435616, source: stock.adobe.com 2021

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„Unsere Forschung beantwortet einige der dringendsten Fragen“, erklärt der Projektkoordinator Mark Levels, Professor für Gesundheit, Bildung und Arbeit an der Universität Maastricht in den Niederlanden. „Wie richten wir beispielsweise Bildungssysteme auf die Zukunft aus? Wie sollten wir Sozialfürsorgesysteme umgestalten? Und wie können wir solche sozialen Programme bezahlen?“

Um diese Fragen zu beantworten, untersucht das EU-finanzierte Projekt TECHNEQUALITY nicht nur, wie künstliche Intelligenz (KI), beispielsweise Roboter, sich auf die Arbeit auswirken. Es beleuchtet auch, wie die Automatisierung sich unterschiedlich auf die verschiedenen sozialen Gruppen unserer Gesellschaft auswirken könnte und wie technologische Innovationen soziale Ungleichheiten in der EU und darüber hinaus beschleunigen könnten.

„Was uns auch von anderen Projekten unterscheidet ist die Art, wie wir die Auswirkungen der Automatisierung modellieren“, sagt Levels. „Ein Großteil der Forschungsliteratur nimmt an, dass eine Aufgabe, die sich automatisieren lässt, menschlichen Arbeitskräften irgendwann nicht mehr zur Verfügung steht. Stattdessen berücksichtigen wir auch weitere Makrotrends der europäischen Arbeitsmärkte. Somit können wir realistischere Prognosen aufstellen.“

Informierte Verantwortliche der Politik

Die Projektmitglieder stehen in engem Kontakt mit Verantwortlichen der Politik auf EU-Ebene sowie auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene, um diese bei der Aufstellung von Richtlinien auf der Grundlage der Projektergebnisse zu unterstützen: „Unsere Ergebnisse können der regionalen, nationalen und internationalen Politik Informationen im Hinblick auf politische Reaktionen in den Bereichen Bildung und Sozialfürsorge bieten“, fügt Levels hinzu.

Große Unternehmen und Gewerkschaften wurden ebenso am Projekt beteiligt. Die Einbeziehung ihrer Perspektive ist wichtig hinsichtlich der Weiter- und Umschulung von Arbeitskräften und zur Gewährleistung des Wohlbefindens am Arbeitsplatz bei gleichzeitiger Produktivitätssteigerung in den Unternehmen durch den Einsatz von KI.

Die Projektpartner konzentrieren sich insbesondere auf acht niederländische Gemeinden und bewerten die Auswirkungen von Wohlfahrtsarrangements wie Beteiligungsgewinnen: „Meiner Meinung nach werden öffentliche und politische Debatten über beispielsweise Pläne zum bedingungslosen Grundeinkommen zu häufig entlang ideologischer Grenzen geführt“, erklärt Levels. „Wir wollten die Qualität dieser Debatten verbessern, indem wir empirische Beweise zu gewollten und ungewollten Auswirkungen von Innovationen der Sozialfürsorge liefern.“

Obwohl die COVID-19-Pandemie für ein solch komplexes internationales Vorhaben eine schwere Komplikation darstellt, hat das Forschungsteam die Arbeit weitergeführt: „Eines der Highlights war für mich der Gemeinschaftssinn im Konsortium“, so Levels. „Wir konnten eine Gruppe an Spitzenforschenden aus den besten Institutionen der EU zusammenbringen, die aus der Ferne zusammenarbeiten und komplexe Analysen durchführen mussten. Die Unterstützung durch die EU war großartig.“

Jetzt aktiv werden

Das Projekt geht jetzt ins dritte und letzte Jahr und ein Großteil der Forschung läuft noch. Dennoch geht aus den vorläufigen Projektergebnissen bereits hervor, dass die Automatisierung enorm wichtig für das Wirtschaftswachstum in der EU ist, jedoch das Risiko besteht, dass sie soziale Unbeständigkeit, vermehrte soziale Ungleichheit, weniger soziale Mobilität und neue soziale Unruhen hervorruft.

„Dennoch ist unsere Prognose, dass zwischen 5 % und 44 % der Arbeitsstellen in Europa überflüssig werden“, merkt Levels an. „Wie sich diese Entwicklung auf europäische Gesellschaften auswirkt, hängt von vielen Faktoren ab.“

Vor allem aber geht aus dem Projekt hervor, dass die Automatisierung ein überschaubares Risiko darstellt. Wenn die Regierungen die richtigen Schritte einleiten, könnte die europäische Wirtschaft florieren und Massenarbeitslosigkeit wahrscheinlich verhindert werden: „Wenn TECHNEQUALITY Regierungen bei der Vorbereitung auf die Zukunft helfen kann, indem gewollte und ungewollte Auswirkungen politischer Reaktionen erklärt werden, ist unsere Mission ein Erfolg“, meint Levels und ergänzt:

„Doch die Regierungen müssen jetzt handeln. Im kommenden Jahr werden viele der Analysen von TECHNEQUALITY zu Bildungssystemen, Kompetenzen, Erwachsenenbildung, Innovationen der Sozialfürsorge und öffentlichen Finanzen zur Verfügung stehen. Halten Sie also die Augen und Ohren offen.“

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Einzelheiten zum Projekt

Kurztitel des Projekts
TECHNEQUALITY
Projekt-Nr.
822330
Projektkoordinator: Netherlands
Projektteilnehmer:
Estonia
Germany
Italy
Sweden
United Kingdom
Aufwand insgesamt
€ 3 045 365
EU-Beitrag
€ 2 999 136
Laufzeit
-

Siehe auch

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