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Research and Innovation

Neue Instrumente führen einen grundlegenden Wandel im europäischen Meeresenergiesektor herbei

Technologien für erneuerbare Energien der nächsten Generation gelangen nur schwer vom Konzept zur Marktreife. Das EU-finanzierte Projekt DTOceanPlus hat quelloffene Software-Instrumente entworfen, um die mit der Entwicklung von Meerestechnologien verbundenen Risiken und Kosten zu reduzieren. Dies gibt dem gesamten Sektor Auftrieb und unterstützt die Abkehr der EU von fossilen Brennstoffen.

©ChrisVanLennepPhoto #71123310 source: stock.adobe.com 2023

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Die EU verfügt über eine Küstenlinie von mehr als 66 000 km, die sie mit dem Mittelmeer, dem Schwarzen Meer, der Ostsee und dem Atlantischen Ozean verbindet. Diese Gewässer stellen eine enorme Quelle erneuerbarer Energie dar und dürften eine Schlüsselrolle beim Übergang Europas von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien spielen. Allerdings müssen wir die Energie des Ozeans noch effektiv nutzen.

Die neuen Technologien, die zur Nutzung dieser sauberen, reichlich vorhandenen und zuverlässigen Ressource erforderlich sind, bieten riesige Chancen im Hinblick auf die Energiesicherheit der EU und auf grüne Arbeitsplätze. Mit diesen Möglichkeiten gehen jedoch erhebliche Herausforderungen in Bezug auf Leistung, Zuverlässigkeit und Kosten einher.

Eine neue Reihe von Software-Instrumenten, die mit Hilfe von EU-Mitteln entwickelt wurden, wird diese Herausforderungen bewältigen, indem sie diejenigen unterstützt, die an der Auswahl, Entwicklung und dem Einsatz von Meeresenergiesystemen beteiligt sind. Dazu gehören technische Innovatoren, Projektentwickler, Versorgungsunternehmen, Investoren, politisch Verantwortliche, Versicherer, Regulierungsbehörden und Normungsgremien.

Das Projekt DTOceanPlus zielte darauf ab, die Kommerzialisierung von Meeresenergietechnologie zu beschleunigen, indem es eine Reihe von Instrumenten entwickelte, die technische Risiken und Kosten im Zusammenhang mit der Entwicklung von Energietechnologien der nächsten Generation reduzieren und Innovation und Planung unterstützen.

Diese Instrumente decken das gesamte Spektrum des Innovationsprozesses ab. Das Structured Innovation Tool (SIT) hilft bei der Konzepterstellung, Auswahl und Gestaltung und bietet einen organisierten Ansatz für den Innovationsprozess. Das Stage Gate Tool (SGT) nutzt fortschrittliche Metriken, um die Entscheidungsfindung zu unterstützen und die Technologieentwicklung zu steuern. Deployment Tools unterstützen den Markteintritt neuer Meerestechnologien, während die Assessment Tools objektive Informationen über die Eignung eines Projekts für Entwickelnde und Investoren liefern.

„Diese Instrumente decken die beiden am weitesten entwickelten Quellen der Meeresenergie ab, nämlich Gezeitenstrom und Wellenenergie“, sagt Pablo Ruiz-Minguela, Projektkoordinator bei DTOceanPlus und Leiter der Wellenenergie bei TECNALIA. „Öffentliche Geldgeber und private Investoren können objektiv auswählen, welche in der Entwicklung befindlichen Technologien gefördert werden sollen, und Entscheidungstragende verfügen über einen robusten Prozess, mit dem sie zukünftige Einführungsprojekte bewerten können“, fügt er hinzu.

Die quelloffenen Instrumente wurden dem gesamten Meeresenergiesektor kostenlos zur Verfügung gestellt, um maximale Wirkung zu erzielen und die Branche voranzutreiben. „DTOceanPlus bietet eine einzige, integrierte quelloffene Lösung, die den gesamten Innovations-, Entwicklungs- und Bereitstellungsprozess für Meeresenergie-Subsysteme, Geräte und Arrays unterstützt“, sagt Ruiz-Minguela.

Neue Werkzeuge zur Förderung von Innovationen

Alle Instrumente von DTOceanPlus zielen darauf ab, die mit innovativen Array-Designs verbundenen Risiken und Kosten zu reduzieren. Sie können auf unterschiedlichen Komplexitätsebenen eingesetzt werden, um die Entwicklung von Meeresenergietechnologien in allen Phasen des Projektlebenszyklus zu unterstützen.

Dies macht sie für alle Beteiligten von der Konzepterstellung über die Designentwicklung bis hin zur kommerziellen Umsetzung wertvoll – mit einem zunehmenden Umfang an Daten und Unterstützung, die in jeder Phase verfügbar sind.

„Viele Anwendende in der gesamten Branche werden unterschiedliche Anforderungen an Details haben, von Investoren, die einen umfassenden Überblick über eine Technologie oder ein Projekt wünschen, bis hin zu Entwickelnden, die detaillierte technische Bewertungen durchführen“, bemerkt Ruiz-Minguela.

Durch die Kombination der verschiedenen Software-Instrumente in einem einzigen integrierten Software-Paket vereinfacht DTOceanPlus den Designprozess und stattet öffentliche Geldgeber, private Investoren und Entscheidungstragende mit objektiven Kriterien zur Unterstützung und Bewertung zukünftiger Bereitstellungsprojekte aus.

Die Software beinhaltet außerdem ein spezielles Instrument zur Bewertung von Projekten aus wirtschaftlicher Sicht. Das Instrument System Lifetime Costs (SLC) generiert Kennzahlen zur wirtschaftlichen Leistung (Investitionsausgaben, Betriebsausgaben und Stromgestehungskosten) und zur finanziellen Attraktivität eines bestimmten Meeresenergieprojekts.

Laufende Beiträge zur Meeresenergie

Das Programm von DTOceanPlus verfügt über eine umfassende Online-Dokumentation, einschließlich Tutorials, Anleitungen und technischen Erklärungen, die Benutzende durch die verschiedenen Instrumente führen. Ein API-Referenzabschnitt ermöglicht es Entwickelnden, das Potenzial der Software vollständig zu erkunden und zu nutzen. Die Suite enthält außerdem Details zu gängigen Meerestechnologiekomponenten aus einem globalen Katalog.

„Ich bin stolz auf das hohe Maß an Engagement und die effektive Teamarbeit der verschiedenen Partner, insbesondere in den kritischsten Zeiten der COVID-19-Pandemie“, ergänzt Ruiz-Minguela.

DTOceanPlus erzielte eine Reihe wissenschaftlicher und technologischer Fortschritte im Meeresenergiesektor. Dazu gehören digitale Modelle von Meerestechnologien, ein Rahmenwerk zur Standardisierung von Datenformaten bei der Gestaltung von Meeresenergiesystemen und drei öffentliche Datensätze zur Unterstützung von Mitgliedern des Meerestechnologiesektors. Das Team veröffentlichte außerdem elf wissenschaftliche Arbeiten, die von der Untersuchung der Designgrenzen von Wellenenergiekonvertern bis hin zu rechtlichen und politischen Hindernissen im Zusammenhang mit Meeresenergiesystemen reichten. Das Projekt erstellte außerdem Jahresberichte über die Wirkung seiner Kommunikationsaktivitäten.

Darüber hinaus führte das Projekt verschiedene Bildungs- und Schulungsaktivitäten im Zusammenhang mit dem Meeresenergiesektor durch, darunter Webinare, Schulungen und Workshops.

Die Instrumente von DTOceanPlus wurden bereits anhand realer Daten von IDOM und CorPower, Technologieentwickelnden für Wellenenergie, und den Gezeitenenergieunternehmen Nova, Sabella und Orbital demonstriert. Auch die Privatinvestoren Enel Green Power und die öffentliche Fördereinrichtung Wave Energy Scotland nutzen die Instrumente.

„Ich bin stolz darauf, dass die quelloffenen Instrumente von Technologieentwickelnden in verschiedenen Forschungs- und Entwicklungsprojekten genutzt werden, um die Kosteneffizienz ihrer Designs zu verbessern“, schließt Ruiz-Minguela.

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Einzelheiten zum Projekt

Kurztitel des Projekts
DTOceanPlus
Projekt-Nr.
785921
Projektkoordinator: Spanien
Projektteilnehmer:
Dänemark
Frankreich
Italien
Portugal
Spanien
Schweden
Vereinigtes Königreich
Vereinigte Staaten
Aufwand insgesamt
€ 7 918 318
EU-Beitrag
€ 6 689 077
Laufzeit
-

Siehe auch

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