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Nachhaltige Verfahren zur Unterstützung der Ansiedlung Geflüchteter in Europa

Vor acht Jahren trieben Konflikte im Nahen Osten die Migration in Europa auf den Höchststand seit dem Zweiten Weltkrieg. Lokale, nationale und europäische Entscheidende mussten sich schnell anpassen und schufen viele neue Werkzeuge und Ansätze zur Integration Zugewanderter. Das Projekt SPRING ermöglicht es ihnen, bewährte Verfahren aus dieser Zeit zur Lösung heutiger Migrationsprobleme zu ermitteln.

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Gute Politik entsteht eher dort, wo umfassende Forschung, Instrumente und Empfehlungen zur Verfügung stehen – es kann jedoch auch zu viel des Guten geben.

Der massive Zustrom von Geflüchteten nach Europa in den Jahren 2015 und 2016 führte zu unzähligen Initiativen zur Verbesserung der Integration. Das dabei entstandene Wissen ist jedoch so vielfältig und fragmentiert, dass es für die Beteiligten schwierig geworden ist, schnelle, umsetzbare Erkenntnisse zu gewinnen.

Die zu lösenden Integrationsprobleme reichten von Wohnen und Ansiedlung bis hin zu Beschäftigung, Bildung, Ausbildung und Zugang zu Dienstleistungen und wurden auf verschiedenen Verwaltungsebenen von der lokalen bis zur EU-weiten Ebene angegangen. Damals gab es so viele Initiativen, dass es für Interessengruppen wie Politik, NRO, Denkfabriken und Basisgruppen sehr schwierig wurde, sich in ihnen zurechtzufinden, um verwertbare Erkenntnisse zu gewinnen.

„Es entstanden neue Verfahren auf allen Verwaltungsebenen sowie ein breites Spektrum an neuen Beteiligten und Praxisgemeinschaften, die sich mit Integrationsfragen befassten, und es wurden umfangreiche Forschungsinvestitionen mit Schwerpunkt auf empirischer Beobachtung und Analyse von Integrationsprozessen getätigt“, erklärt die Koordinatorin des Projekts SPRING, Guia Gilardoni, Leiterin internationaler Forschungsprojekte bei der Fondazione ISMU (Stiftung für Initiativen und Studien zur Multiethnizität) in Mailand, Italien. „Aber so wertvoll all dieses neue Wissen auch ist, es musste erst einmal geordnet werden.“

Die drei Hauptleistungen von SPRING sind ein Handbuch für die Praxis, ein Instrumentarium für die evidenzbasierte Politikgestaltung und eine Datenbank mit beispielhaften Verfahren. Ihr gemeinsamer Zweck ist es, den unterschiedlichen „Praxisgemeinschaften“ – den verschiedenen Arten von Interessengruppen, die an der Integration Geflüchteter beteiligt sind – dabei zu helfen, sich im Labyrinth der Integrationsinformationen zurechtzufinden, und eine fundierte Entscheidungsfindung zu den aktuellen Herausforderungen zu ermöglichen.

Von der Forschung zu bewährten Verfahren vor Ort

Über einen Zeitraum von zwei Jahren förderte das Team von SPRING zudem eine Gemeinschaft von 219 Integrationsverantwortlichen aus 42 Ländern in Europa und anderswo. Aus Gruppen, die an denselben Themen arbeiten, aber nicht unbedingt miteinander interagieren, wurde ein organisiertes Netzwerk, das aktiv Informationen und Wissen austauscht.

Ein weiteres bemerkenswertes Projektergebnis ist eine Online-Datenbank, in der beispielhafte Integrationsverfahren auf der Grundlage qualitativer Parameter aufgeführt sind. „Dieses Instrument hilft Menschen aus der Praxis, erfolgreiche Verfahren zu erkennen, anzupassen und zu erweitern. Ziel ist es, dass das Rad nicht neu erfunden werden muss, indem eine strukturierte Plattform für Interessengruppen wie Forschende, NRO oder öffentliche Stellen angeboten wird, von der sie lernen und auf der sie aufbauen können“, sagt Gilardoni.

Die im Rahmen des Projekts SPRING vorgenommene Bewertung des verfügbaren Wissens deckt ein breites Spektrum von Maßnahmen ab, von evidenzbasierter Forschung bis hin zu Verfahren vor Ort. Dazu gehören beispielsweise eine österreichische Initiative zur Unterstützung von LGBTIQ+-Flüchtlingen und eine weitere in Belgien, die migrierten Nachwuchskunstschaffenden Möglichkeiten zur sozialen Integration und beruflichen Entwicklung bietet.

Alles in allem ist die SPRING-Website eine Fundgrube für kuratiertes Wissen, Praxisanalysen und Selbstevaluierungsinstrumente, die für Praxis, Politik und Wissenschaft zugänglich sind – unterstützt durch Verbreitungsmaßnahmen in Form von Webinaren, Workshops und Veranstaltungen.

„Der SPRING-Ansatz hat ein Höchstmaß an Zugänglichkeit der entstehenden Evidenzbasis gewährleistet, indem die Interessengruppen durch Co-Design-Aktivitäten zu ihren Wissenslücken und Bedürfnissen einbezogen wurden. Dadurch können sie jetzt die spezifischen Nachweise erhalten, die sie für ihren spezifischen thematischen Interventionsbereich benötigen“, bemerkt Gilardoni.

Obwohl das Projekt SPRING im Februar 2023 abgeschlossen wurde, wirkt sein Erbe fort, denn es wurden Folgeprojekte vorgeschlagen, mit denen die Grundsätze des Projekts erweitert werden sollen. Durch diese Bemühungen bleibt die Mission von SPRING, ein kollaboratives Ökosystem für eine fundierte Integration von Geflüchteten zu fördern, weiterhin bestehen und das Projekt markiert einen bedeutenden Schritt hin zu einer besseren Integrationspolitik in ganz Europa.

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Einzelheiten zum Projekt

Kurztitel des Projekts
SPRING
Projekt-Nr.
101004635
Projektkoordinator: Italy
Projektteilnehmer:
Österreich
Belgien
Kanada
Italien
Niederlande
Aufwand insgesamt
€ 2 108 434
EU-Beitrag
€ 1 999 536
Laufzeit
-

Siehe auch

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