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Research and Innovation

Den Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit und finanziellen Entscheidungen erforschen

Die komplizierte Beziehung zwischen psychischer Verfassung und wirtschaftlichen Entscheidungen muss noch vollständig erforscht werden. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts IBEP sollte diese Lücke durch eine Verbindung von Wirtschaft, Psychiatrie und praktischer Philosophie geschlossen werden. Ziel war es, Informationen für politische Maßnahmen bereitzustellen, die das individuelle Wohlbefinden, die Produktivität und die allgemeine sozioökonomische Entwicklung verbessern.

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Unter der Leitung der Technischen Universität Tallinn in Estland und unter Beteiligung von Partnern der Universität Tel Aviv in Israel sowie der finnischen Aalto-Universität und der Universität Helsinki wurde im Rahmen des Projekts IBEP (Individual Behaviour and Economic Performance) ein einzigartiger interdisziplinärer Ansatz verfolgt, um die Zusammenhänge zwischen der psychischen Verfassung von Menschen und ihren finanziellen Entscheidungen zu untersuchen.

„Unser Projekt nutzte die Erkenntnisse über den genetischen Hintergrund psychischer Erkrankungen und die entscheidende Rolle der Wechselwirkungen zwischen Genen und Umwelt bei der Gestaltung der psychischen Gesundheit“, kommentiert Aaro Hazak, Projektkoordinator von IBEP. „Es handelt sich um eine völlig neue Forschungsrichtung, in der die Zusammenhänge zwischen psychischer Gesundheit und wirtschaftlichem Verhalten tiefer denn je analysiert werden. Dies könnte als Grundlage für politische Maßnahmen dienen, die eine bessere Entscheidungsfindung und eine inklusivere Wirtschaft fördern.“

Wichtigste Erkenntnisse und Auswirkungen

Das Team des im August 2023 abgeschlossenen Projekts fand wertvolle Erkenntnisse darüber, wie die psychische Gesundheit die wirtschaftlichen Ergebnisse beeinflussen kann. Eines der wichtigsten Projektergebnisse bezieht sich auf wirtschaftliche Entscheidungen zwischen Personen mit unterschiedlichen psychiatrischen Merkmalen. Die Entdeckung verdeutlicht, wie wichtig maßgeschneiderte Maßnahmen und Praktiken sind, um diese Ungleichheiten zu beseitigen.

„Bildung und digitale Kompetenzen erwiesen sich ebenfalls als entscheidende Faktoren für die wirtschaftlichen Ergebnisse, was darauf hindeutet, dass gezielte Maßnahmen in diesen Bereichen erhebliche Vorteile für verschiedene Personen bringen könnten“, so Hazak weiter.

Die Erkenntnisse aus dem Projekt IBEP haben konkrete Auswirkungen auf die Gestaltung der Politik, insbesondere auf die Förderung des individuellen Wohlbefindens, die Steigerung der Produktivität und die Senkung der Gesundheitskosten. Wenn die Verantwortlichen der Politik den Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit und wirtschaftlichen Entscheidungen verstehen, können sie Strategien erarbeiten, die individuelle Unterschiede berücksichtigen und so eine inklusivere Gesellschaft fördern.

Zur Information von Verantwortlichen der Politik und Fachleuten leistete IBEP einen Beitrag zu dem vom estnischen Finanzministerium in Auftrag gegebenen Tax Think Tank sowie zu einem sektorübergreifenden Workshop zum Wissenstransfer über psychische Gesundheit, Resilienz und wirtschaftliches Verhalten, der im Juni 2022 in Tallinn stattfand.

Eine umfassende Reihe von IBEP-Aktivitäten – einschließlich Workshops, Personalaustausch, Beratung, Datenlabore und Konferenzen – unterstützte den Aufbau interdisziplinärer Forschungskapazitäten innerhalb des Teams. Diese Grundlage erleichterte die Einrichtung einer gemeinsamen grenzüberschreitenden Forschungsgruppe, die sich auf neue Themen an der Schnittstelle zwischen psychischer Gesundheit, finanziellen Entscheidungen und wirtschaftlichen Ergebnissen konzentriert.

Fünf Doktorarbeiten profitierten von der IBEP-Zusammenarbeit. Darunter befand sich auch eine Studie, in der hervorgehoben wurde, dass flexible Arbeitsregelungen zwar die Produktivität und das individuelle Wohlbefinden steigern können, dass aber kognitive Eigenschaften das Zeitmanagement und die Selbstdisziplin beeinflussen können, was dazu führt, dass die Vorteile flexibler Arbeit bei den einzelnen Personen unterschiedlich groß sind.

Entwicklung über IBEP hinaus

Auch nach Abschluss des Projekts IBEP geht die Forschung auf diesem Gebiet weiter. Die während der Laufzeit des Projekts begonnene Zusammenarbeit wird fortgesetzt, Dazu wird in laufenden Studien untersucht, wie sich die psychische Gesundheit und ihre genetischen Faktoren auf die wirtschaftlichen Ergebnisse auswirken.

Hazak setzt seine Forschungen sowohl an der Medizinischen Fakultät der Universität Helsinki als auch am Fachbereich Finanzen der Aalto-Universität fort und baut die Zusammenarbeit mit namhaften Forschenden aus. „Unser Team ist weiterhin bestrebt, das Wissen in diesem Bereich zu erweitern, Partnerschaften zu fördern und die Forschung über die Grenzen des Projekts hinaus voranzutreiben“, sagt er.

Die neuartige Forschungsmethodik des Projekts IBEP zeigt, wie wichtig die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Bewältigung komplexer gesellschaftlicher Herausforderungen ist. Durch die Integration verschiedener Perspektiven und Methoden sorgt es für wertvolle Erkenntnisse, die die Politik zur Förderung von Gesundheit, wirtschaftlichen Ergebnissen und Integration in ganz Europa beeinflussen können.

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Einzelheiten zum Projekt

Kurztitel des Projekts
IBEP
Projekt-Nr.
952574
Projektkoordinator: Estonia
Projektteilnehmer:
Estonia
Finnland
Israel
Aufwand insgesamt
€ 900 000
EU-Beitrag
€ 900 000
Laufzeit
-

Siehe auch

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